Staub wischen – also mal ehrlich: Schränke sind nur etwas für faule Leute!
Waren Sie als Kind auch so fasziniert von den glitzernden Staubkörnchen, die manchmal so munter in einem Sonnenstrahl tanzen? Und die Wollmäuse, diese hauchzarten Gebilde, die sich in allen Ecken zusammenballen – die konnte man so schön durch den ganzen Raum pusten.
Doch spätestens dann, als Sie alt genug waren, Ihr Kinderzimmer selbst sauberzuhalten, wurde Ihnen bewußt, wie lästig die ewige Staubwischerei fällt. Darum war dies auch die erste Tätigkeit, die Sie bleiben ließen, als Sie Ihre eigenen vier Wände bezogen. Um möglichst wenig Staub aufzuwirbeln, entwickelt sich dabei so Mancher zum Couchpotatoe. Souverän wird beim Besuch der Mutter das wortlose Naserümpfen schulterzuckend mit dem Zauberwort „Patina“ abgetan.
Wenn aber die Liebe Einzug hält, wird vor dem Besuch des Freundes oder der Freundin aufgeräumt und ordentlich durchgeputzt, auch wenn dies einen ganzen Urlaubstag kostet. Glücklich ist derjenige dran, der über einen Abstellraum verfügt. Der ganze Krimskrams verschwindet im Handumdrehen, nur noch die Oberflächen müssen abgestaubt und die Böden gesaugt werden. Ab jetzt beginnt ein lebenslang verlorener Feldzug gegen den stets wiederkehrenden Schmutz.
Für das Staubwischen gibt es drei verschiedene Vorgehensweisen, die jedoch alle immense Nachteile offenbaren:
Staub wischen mit Staubtuch
Einmal kann mit dem klassischen Tuch über die Oberflächen gefahren werden. Bei seltener Ausführung führt dies allerdings zu einem Dauergerenne zwischen den zu putzenden Dingen und dem offenen Fenster, um dort den Staub wieder auszuschütteln. Und wenn sich endlich der Schmutz aus den (sich so widerlich stumpf anzufühlenden) Tüchern löst, weht er einem prompt direkt ins Gesicht. Das gleiche gilt übrigens für den Staubwedel, der sich aber wenigstens auch für rauhe Flächen, Bilderrahmen, Bücher und die Stereoanlage eignet.
feuchtes Schwammtuch
Ein feuchtes Schwammtuch bindet zwar das lose Pulver, aber wer vermeiden will, dass Möbel und Hände stinken, sollte mit einem parfümierten Putzmittel nachwischen. Das bedeutet also doppelte Arbeit und auf Bücher oder rauhe Flächen kann diese Methode nicht angewendet werden.
Staubsaugerbürste
Genial dagegen ist diese kleine Bürste für den Staubsauger, die allerdings nicht bei allen Modellen serienmäßig zur Ausstattung gehört. Noch während des Aktes kommt die Befriedigung darüber, die kleinen Milbenmonster in den Beutel verbannt zu haben. Doch das Gerät die ganze Zeit hinter sich herzuziehen kostet viel Kraft und der Lärm läßt die Nerven vibrieren.
Staub in der Wohnung oder nicht – auch eine Frage des Charakters
Jeder findet im Laufe seines Lebens seine eigene Lösung, das Hausstaub-Problem anzugehen. Doch hier sollte man genau hinschauen: Denn die Art der Staub-Bekämpfung lässt auf den Charakter schließen.
Am einfachsten ist es, die ganze Misere zu ignorieren und sich aushäusig durchzuschmarotzen. Folglich ist bei den Menschen Vorsicht angesagt, die nie zu Hause anzutreffen sind, immer bei Freunden schlafen oder sich an Imbißbuden durchfuttern. Das sind kleine Dreckspatzen, die sich überall wohl fühlen, nur nicht mit sich selbst.
Das andere Extrem: Die Wohnung wird mit Schränken ausgestattet, sodass nichts herumliegt und somit auch nicht viel geputzt werden muß. Solche Leute sind einfach faul. Außerdem gewährt diese sterile Variante keinen Einblick in die Persönlichkeit, also sollte man sich fragen, was so einer zu verstecken hat. Abgesehen davon kann kaum ein Normalsterblicher wirklich staubdichte Schränke bezahlen, was dazu führt, dass sich der Dreck eben im Verborgenen ansammelt.
Menschen mit offenen Regalen in ihrer Wohnung sind dagegen vertrauenswürdig. Sie zeigen wer sie sind, stehen somit zu ihrer Art und – sie sind fleißig. Entweder weil sie mehr putzen als die Schrankbesitzer oder aber weil sie mehr arbeiten, um sich jemanden leisten zu können, der dies für sie erledigt.
Autoreninfo: unsere Innenarchitektin Karin Galán hat ihren ganz eigenen Blick auf auf so alltägliche Dinge wie Staub in der Wohnung.
Bildquelle: Jean Francois Perboire bei fotolia
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