mit diesen 3 Schritten findest Du die passende Mietwohnung
unser Leitfaden hilft Dir bei Deiner Wohnungssuche und erklärt Dir, wie Du zielgenau die passende Mietwohnung findest – von der Vorbereitung bis zur Mietvertragsunterschrift.
1. Schritt: Wohnungssuche vorbereiten mit diesen Unterlagen
Ähnlich wie bei der Bewerbung für einen Job ist es auch bei der Wohnungssuche: man muss sich um eine Wohnung bewerben. Dafür benötigt man diese Unterlagen:
Mieterselbstauskunft
Die Mieterselbstauskunft ist ein Formular, mit der ein Mietinteressent dem Vermieter/der Vermieterin Infos über seine Person und seinen Haushalt gibt. Für alle, die eine Mietwohnung suchen, ist dieses Dokument der Türöffner zum Vermieter.
Darin macht man auch Angaben über Lebensgewohnheiten und über sein Haushaltseinkommen. Mit der Unterschrift unter das Formular bestätigt man dem Vermieter zudem, dass man aktuell keine Mietschulden hat und auch sonst in der Vergangenheit keine Zahlungsschwierigkeiten gehabt hat.
Das Formular Mieterselbstauskunft kannst Du in unserem Formularcenter kostenlos downloaden:
Wenn Du Dich für eine Wohnung bewirbst, kannst Du bereits bei der Kontaktaufnahme dem Vermieter mitteilen, dass Du ihm jederzeit Deine Selbstauskunft vorlegen kannst.
Bonitätsauskunft
Die meisten Vermieter wünschen von einem Mieter die Vorlage einer Bonitätsauskunft. Darin wird von Bankenseite angegeben, ob man bisher seinen Zahlungsverpflichtungen korrekt nachgekommen ist. In der klassischen Bonitätsauskunft wird eine Aussage über die Zahlungszuverlässigkeit getroffen. Die Bedeutung dieser Auskunft sollte man nicht unterschätzen, denn die meisten Vermieter vergeben eine Wohnung grundsätzlich nur an Interessenten mit einer sehr guten Bonitätsauskunft.
Hier kannst Du Deine Bonitätsauskunft online beantragen: SCHUFA-Auskunft für Vermieter
Ebenfalls bieten wir unter dem genannten Link viele weitere Infos rund um die Bonitätsauskunft für Mieter.
Private Haftpflichtversicherung
Für Schäden an fremdem Eigentum gilt bei uns in Deutschland eine unbegrenzte Haftung. Daher gehört die private Haftpflichtversicherung zum Mindeststandard und viele Vermieter lassen sich von ihrem zukünftigen Mieter die Versicherungspolice vorzeigen.
Keine Sorge, das ist nicht teuer. Die private Haftpflichtversicherung ist eine Standardversicherung und deckt viele Schäden ab. Falls Du noch keine eigene Police hast, kannst Du über einen Online-Versicherungsvergleich die besten Angebote für Dich finden. Das ist auch für Leute interessant, die zwar schon eine private Haftpflichtversicherung haben, aber bessere Angebote finden wollen, denn man kann die Versicherung auch jederzeit kündigen und wechseln.
Wir bieten Dir über unseren Partner financeads hier einen Vergleichsrechner an:
Vergleich private Haftpflichtversicherung
Einkommensnachweise
Viele Vermieter wollen sehen, wo ein Mietinteressent arbeitet und über welches Haushaltseinkommen er verfügt. Da diese Daten sehr sensibel sind, genügt es, wenn man zunächst nur eine Mieterselbstauskunft vorlegt.
Erst bei einer Wohnungsbesichtigung, spätestens vor einer Mietvertragsunterschrift wollen die Vermieter einen Blick in die Einkommensnachweise werfen. Wir empfehlen, eine Kopie der Einkommensnachweise sowie der hier besprochenen weiteren Nachweise zur Wohnungsbesichtigung mitzunehmen. Dann kann man beim ersten persönlichen Vermieterkontakt gleich demonstrieren, dass man alle gewünschten Nachweise vorlegen kann.
Wenn Du jetzt alle diese Unterlagen zusammengestellt hast, dann steht einer erfolgreichen Wohnungssuche – fast – nichts mehr im Weg.
2. Schritt: Mietwohnung suchen mit den richtigen Suchkriterien
Bevor Du jetzt gleich online mit der Wohnungssuche startest, solltest Du vorher noch zwei wichtige Fragen für Dich beantworten, wovon die wichtigste Frage lautet:
Wieviel Miete kann ich mir leisten?
Meine Erfahrung als Vermieter ist, dass leider sehr viele Mietinteressenten diese Frage falsch beantworten!
Bild: Thorsten Frenzel, Pixabay
Du musst hier keine komplizierten Berechnungen anstellen, eine einfache Faustregel genügt:
Als Mieter solltest Du nicht mehr als 40% Deines Haushaltseinkommens für die Miete ausgeben!
Du rechnest dann einfach so: monatliches Nettoeinkommen x 0,4 = maximale Miete
Multipliziere Dein Nettogehalt mit 0,4. Das Ergebnis ist der Betrag, den Du maximal für eine Warmmiete ausgeben solltest, damit Dir noch genügend Geld für Deinen Lebensunterhalt zur Verfügung bleibt.
Wenn in einer Anzeige nur die Kaltmiete genannt ist, solltest Du die Höhe der Betriebskosten in Erfahrung bringen.
Meistens sind die Betriebs- und Nebenkosten in einem Wohnungsangebot ausgewiesen und Du kannst darin die Warmmiete finden. Dazu kommen dann noch die Kosten, die Du für Strom, Telefon/Internet und ggf. auch Kabelfernsehen kalkulieren musst, denn diese Kosten sind in der Regel nicht in der Betriebskosten enthalten und müssen von einem Mieter separat bezahlt werden.
Ist in einem Mietangebot nicht explizit von der Warmmiete die Rede, solltest Du vorsichtig sein und besser nochmal nachfragen. Da die Betriebskosten in den letzten Jahren überproportional zur Kaltmiete angestiegen sind, nennt man sie auch die „zweite Miete“.
Außerdem empfehlen wir Dir bei dieser Rechnung auch daran zu denken, dass die Betriebskosten über die Dauer des Mietverhältnisses ansteigen können. Du solltest also noch etwas „Luft nach oben“ haben.
Bevor es jetzt gleich an die konkrete Suche geht, sollte man sich zuletzt noch mit dieser Frage beschäftigen:
Wo kann ich wohnen bzw. wo will ich wohnen?
Die Frage könnte auch so gestellt sein: welche Anbindung und welche Umgebung passt für Dich?
Bild: Jens Neumann, Pixabay
Tipp:
Ein Blick in den Stadtplan oder auf google-maps zeigt, welche Straßen- oder Anbindungen mit dem öffentlichen Nahverkehr zum Arbeitsplatz vorhanden sind und welche Wohnquartiere eher gut angebunden sind.
Ich persönlich finde es wichtiger, in einem passenden Umfeld zu wohnen als in der Superwohnung, bei der das Umfeld für mich nicht stimmt.
Wenn Du als Landmensch in die Großstadt ziehst, dann ist es für Dich vielleicht erträglicher, mit Blick auf einen Park zu wohnen. Oder die Abstände zu den Nachbargebäuden sollten nicht zu gering sein. Umgekehrt kann ein Stadtmensch es gut finden, wenn er auf dem Land möglichst nicht weit von einem Einkaufszentrum wohnt. Überhaupt, ist es sinnvoll zu wissen, welche Infrastruktur für Dich wichtig ist:
- bestimmte S-Bahn-Station, oder bestimmte Autobahnauffahrt,
- Kiosk mit großem Zeitungsangebot,
- Bäcker,
- Ärztehaus mit bestimmten Therapeuten,
- Spielplatz, Sportplatz,
- E-Ladestation und Parkplätze vorhanden?
Mach Dir einfach klar, was Dein bevorzugtes Wohnumfeld ist und welche Einrichtungen für Dich in der Nähe sein sollten! In welchem Stadtteil willst Du wohnen? Lerne einfach mal die „Ecken“ Deiner Stadt kennen.
Fazit: Wen man alle Unterlagen zusammen hat und weiß, wo man wohnen möchte und bis zu welcher Miete man gehen kann, hat man bereits die wichtigsten Suchkriterien für seine Wohnungssuche definiert. Jetzt fehlt nur noch die passende Wohnung.
3. Schritt: Mietwohnung finden – Vermieter überzeugen
Nachdem feststeht, was die zukünftige Wohnung kosten darf und in welcher Gegend die Wohnung sein kann, geht es mit der konkreten Suche los.
Suchtipps: Wo es die meisten Wohnungsangebote gibt
Du kannst bei uns über die Suche auf unserer Startseite gehen oder über unsere Stadt und Landkreis-Suche die Mietanzeigen bei uns online finden.
Falls Du es eilig hast und dringend eine Wohnung brauchst, kannst Du vorübergehend eine möblierte Wohnung mieten. Der Vorteil bei diesen Angeboten ist, dass man hier sehr rasch eine Wohnung bekommt, die man monatsweise mieten und wieder kündigen kann.
Wenn Du mehr Zeit für Deine Wohnungssuche hast, dann kannst Du auch ein Suchinserat online stellen. Das Suchinserat gleicht alle neuen Mietangebote täglich mit Deinem Gesuch ab und informiert Dich sofort, sobald wieder eine passende Mietwohnung für Dich vorhanden ist. Damit kannst Du bequem auf Dein Gesuch aufmerksam machen: Suchanzeige erstellen
Berufsanfänger, Alleinerziehende und Menschen mit Haustieren
Insbesondere dort, wo kein großes Angebot an Mietwohnungen besteht, tun sich manche Gruppen besonders schwer, eine Wohnung zu finden. Für Euch haben wir daher noch weitergehende Tipps in einem separaten Online-Beitrag zusammen gestellt: Wohnungssuche leicht gemacht
Wie überzeuge ich den Vermieter?
Gerade in großen Städten, wo insbesondere günstiger Wohnraum knapp ist, herrscht ein großer Wettbewerb: viele Mietinteressenten bewerben sich um wenige Wohnungen. Deswegen solltest Du bereits bei Deiner Kontaktanfrage versuchen, den Vermieter zu überzeugen, um eine Einladung zur Besichtigung zu erhalten:
- stell Dich kurz vor, nenne Deinen Namen, Beruf und gern auch Deinen Arbeitgeber oder was Du machst, denn viele Vermieter wollen wissen, was Du arbeitest und bei welcher Firma Du bist.
- Schreibe ruhig in das Anschreiben rein, warum gerade diese Wohnung sehr gut für Dich passen würde. Vermieter reagieren eher auf Interessenten, die ihr Wohnungsangebot aufmerksam studiert haben.
- Kannst Du dem Vermieter zusätzliche Mietsicherheiten bieten? Sind denn Deine Eltern oder Angehörige bereit, für Dich zu bürgen oder die Verpflichtungen aus dem Mietvertrag mit zu übernehmen? Wenn Du dem Vermieter darlegen kannst, dass Du die geforderte Miete auch problemlos bezahlen kannst, hebt Dich das aus der Masse der Mitbewerber positiv hervor.
Wenn Du auf diese Fragen im Anschreiben an einen Vermieter eingehst, hast Du einfach bessere Chancen, die gewünschte Wohnung zu erhalten. Denn am Ende geht es einfach um Vertrauen!
Tipp: bereite ein Musteranschreiben vor, das Du bequem in Deine Kontaktanfragen einbinden kannst, und scanne Deine Nachweise gut lesbar in eine Datei, die Du auf Verlangen jederzeit an einen potentiellen Vermieter übermitteln kannst.
Häufige Umstände, die bei der Wohnungssuche besonders problembehaftet sind
Es gibt nach meiner Erfahrung auch Umstände, die dazu führen, dass man von vorneherein schlechtere Karten bei der Wohnungssuche hat. (Ich möchte hier lediglich meine Erfahrungen aus der Wohnungswirtschaft mit Dir teilen, die nachfolgenden von mir als Problem benannten Punkte könnten sich im konkreten Fall auch als unproblematisch herausstellen)
- Problem Haustiere: Nach meiner Erfahrung sind Haustiere dann problematisch, wenn man eine günstige Mietwohnung braucht, da es hier stets genügend Mitbewerber ohne Haustiere gibt. Je teurer und exklusiver das Wohnungsangebot dagegen ist, desto eher ist ein Vermieter bereit, Haustiere zu akzeptieren.
- Problem Einzug mit Freundin oder Freund: Auch wenn dagegen grundsätzlich nichts einzuwenden ist, schrecken viele Vermieter davor zurück, diese Mietinteressenten zu bevorzugen, da es oft zu Problemen mit der Mietzahlung kommt, wenn die Freundschaften zerbrechen. Besser klingt es da schon, wenn von Partnerin oder Partner als Mitbewohner die Rede ist. Eine gute Wortwahl kann nach meiner Einschätzung bessere Ergebnisse bewirken.
- Problem schlechtes Deutsch: Deine Bewerbung für eine Wohnung sollte in gutem und möglichst fehlerfreiem Deutsch verfasst sein. Wenn ein Vermieter schon 20 einwandfrei verfasste Bewerbungsschreiben von Mietinteressenten vorliegen hat, warum sollte er dann zusätzlich noch einen Bewerber mit einem schlechten oder schlampig verfassten Schreiben berücksichtigen?
- Problem unnatürlicher „Rundum-Sorglos-Mieter“: Als Vermieter erhalte ich auch Bewerbungen, bei denen die Bewerber eine umfangreiche Liste an Eigenschaften nennen die den Eindruck vermitteln, dass sie als Mieter so gut wie nicht wahrnehmbar sind (Nichtraucher, keine Kinder, keine Haustiere, Keine Musikinstrumente, gern allein, am Wochenende nicht da, selten Besuch…) Man sollte da besser nicht zu dick auftragen. Bei vielen „Sorglos-Kandidaten“ liegt das Problem häufig darin, dass diese Beschreibungen zu unnatürlich und unglaubwürdig klingen.
Fazit Vermieter überzeugen:
Wer sich in Großstädten um eine günstige Mietwohnung bewerben muss, sollte größte Sorgfalt auf sein Mieteranschreiben und auf seine Nachweise legen, denn der Wettbewerb ist hoch.
Noch mehr Tipps und Infos rund um Deine Wohnungssuche:
Was außerdem für die Wohnungssuche interessant ist:
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