Eigenbedarfskündigung wird schwieriger, neue Marktdaten von GREIX sowie neue Mietspiegel für Magdeburg und Lüneburg, das sind unsere Immobilientrends im Februar 2024
Ein neues Gerichtsurteil schützt nun die Mieter bei mangelndem Wohnraum.
So hat das Berliner Landesgericht im Januar 2024 entschieden, dass ein Mieter bei einer Eigenbedarfskündigung nicht ausziehen muss, sofern es für den Vermieter zumutbar ist, dass er in eine andere Wohnung aus seinem Besitz zieht. Az. 67 S 264/22
Vermieter müssen bei einer Eigenbedarfskündigung gut begründen können, warum sie die Wohnung brauchen. Entspricht die Kündigung nicht der gesetzlich vorgeschriebenen Form, ist sie formunwirksam. Ein Gericht kann zudem den Verbleib der Mieter in einer Wohnung anordnen, wenn es den Mietern nicht möglich ist, einen angemessenen Ersatzwohnraum zu zumutbaren Bedingungen zu schaffen. Hier greift die Sozialklausel (§§ 574 Abs.1 und 2 BGB): sie bestimmt, dass eine Eigenbedarfskündigung nicht möglich ist, wenn sie für den Mieter eine unzumutbare Härte bedeutet.
Das Gericht hat im konkreten Fall die Interessen des Vermieters gegen die Interessen der Mieter abgewogen. Im konkreten Fall blieb die Eigenbedarfskündigung zwar wirksam, jedoch können die Mieter befristet auf 2 Jahre in der Wohnung bleiben. Allerdings hat das Gericht zugunsten des Vermieters die geschuldete Nettokaltmiete erhöht und an das Marktniveau angepasst.
Quelle: dejure.org: Rechtsprechung LG Berlin 25.1.2024
GREIX: Signal für ein Ende der Preisrückgänge am Wohnimmobilienmarkt
Das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) hat den Immobilienpreisindex GREIX (German Real Estate Index) veröffentlicht. Dieser Immobilienindex basiert auf den tatsächlich erzielten Kaufpreisen von Wohnimmobilien. Die Daten stammen aus den Kaufpreissammlungen der örtlichen Gutachterausschüsse. Danach sollen sich die Preise bei Wohnimmobilien im 4.ten Quartal des vergangenen Jahres leicht stabilisiert haben. Der GREIX ist kostenlos abrufbar.
Quelle: Handelsblatt: diesen Trend zeigt der Immobilienmarkt
Neue offizielle Mietspiegel in Magdeburg und Hansestadt Lüneburg
Magdeburg
Basismieten unter 10 Euro/qm Wohnfläche
Der offizielle Mietspiegel für Magdeburg gilt bis 30.Januar 2026 und dient als Grundlage für die Ermittlung von ortsüblichen Vergleichsmieten. Die Mietspiegelbroschüre der Stadt wird als kostenlose PDF-Datei zum Download zur Verfügung gestellt oder kann alternativ als Printbroschüre gegen eine Schutzgebühr von 5 Euro bezogen werden. Danach sind 6 Rechenschritte erforderlich um die ortsübliche Vergleichsmiete in Magdeburg zu berechnen.
Danach liegen die Basismieten in Magdeburg im Mittel zwischen 5 Euro und 7,89 Euro, wobei Abweichungen sowohl nach unten, als auch nach oben je nach Größe, Ausstattung, Zustand und Lage möglich sind.
Der Mietwohnungsmarkt in Magdeburg gilt als ausgewogen. Nach einer Auswertung aktueller Mietangebote bei wohnung-jetzt.de werden für eine durchschnittliche Mietwohnung in Magdeburg keine 500 Euro Miete verlangt. Magdeburg gilt als vergleichsweise preiswerte Stadt.
Quelle: Mietspiegel Magdeburg bei wohnung-jetzt.de
Hansestadt Lüneburg
Erster offizieller Mietspiegel – Mietangebote tendenziell knapp
Auch die Hansestadt Lüneburg wird voraussichtlich ab Mitte Februar den offiziellen Mietspiegel veröffentlichen. Die Mietpreistabellen sollen als digitale Broschüre auf der Webseite der Hansestadt abrufbar sein. Zudem ist ein Online-Mietenrechner geplant und eine Printbroschüre soll an verschiedenen Orten im Stadtgebiet ebenfalls ausgelegt werden.
Basis für die Preisinformationen bildete eine Umfrage unter 2.000 Vermietern, die stichprobenartig ausgewählt wurden. Der offizielle Mietspiegel bietet eine Anleitung für die Ermittlung der Vergleichsmiete in Lüneburg.
In Lüneburg wird für eine durchschnittliche Mietwohnung derzeit eine Angebotsmiete von 718 Euro verlangt, allerdings standen nur 49 Mietanzeigen für die Stichprobe am 7.2.24 zur Verfügung. Danach scheinen Mietangebote in Lüneburg eher knapp zu sein, was den aktuellen Druck auf die Mietpreise in der Hansestadt tendenziell erhöhen dürfte.
Quelle: Mietspiegel Lüneburg bei wohnung-jetzt.de
Bisher erschienen:
Immobilientrends im Januar 2024 – Zinsen, Immobilienpreise und Neues beim Baustoff Beton
Immobilientrends im Dezember – Winterschlaf für die Baubranche
3 Trendbarometer für Wohnimmobilien
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