Immobilien als Altersvorsorge: Lohnt sich das wirklich?

Besonders in der heutigen Zeit stellt sich für viele Menschen die Frage, wie es wohl im Alter mit den finanziellen Mitteln aussehen wird. Berechnungen zufolge reicht die Rente allein oftmals nicht aus, um einen sorglosen Lebensabend zu verbringen. Vorsorgen ist also wichtig – aber wie? Zur Auswahl stehen ganz unterschiedliche Möglichkeiten. Immobilien als Altersvorsorge sind nach wie vor besonders gefragt, aber lohnt es sich wirklich, auf Haus oder Wohnung als sicheres finanzielles Polster zu setzen?

Immobilien als Altersvorsorge: Bild zeigt kleines Modellhaus mit Hausschlüssel auf einem Tisch
optimal, wenn das Haus im Alter abbezahlt ist – Bild OleksandrPidvalnyi auf pixabay

Warum Immobilien als Altersvorsorge so gefragt sind

Wenn es darum geht, wie für ausreichende finanziellen Mittel auch im Rentenalter gesorgt werden kann, scheiden sich die Geister. Manche bevorzugen Investitionen in Wertpapiere oder etwa in Gold, während andere sich ein Haus oder eine Eigentumswohnung anschaffen, um diese als Altersvorsorge zu nutzen. Letztere Variante ist bereits seit längerer Zeit sehr populär, denn der Kauf einer Immobilie bietet gleich mehrere Vorteile. Zunächst einmal bedeutet eine eigene Immobilie, dass immer ein Dach über dem Kopf vorhanden ist, und das ohne monatliche Mietzahlungen. Ist das Haus erst einmal vollständig abbezahlt, kann im Alter darin gewohnt werden, was die Lebenshaltungskosten deutlich reduziert. Zudem lässt sich die Immobilie genau so gestalten, wie es sich die Besitzer vorstellen: Ein Eigenheim macht es im Gegensatz zu einem Mietobjekt einfacher, die individuellen Vorstellungen umzusetzen. Das gilt noch einmal besonders, wenn das Haus nach den eigenen Vorstellungen neu gebaut wird.

Natürlich möchte nicht jeder Rentner automatisch in seiner eigenen Immobilie wohnen. Wer zum Beispiel bereits einen passenden anderen Wohnsitz hat und nicht umziehen möchte, kann das Haus oder die Wohnung an Dritte vermieten. Dadurch werden jeden Monat feste Einnahmen generiert, mit der sich die zur Verfügung stehende Rente ohne zusätzlichen Aufwand aufbessern lässt. Abhängig davon, wie hoch die Miete jeweils ausfällt, kann davon etwa die eigene Miete gezahlt werden. Noch besser sieht es aus, wenn gleich mehrere Objekte vermietet werden. Der eigene Lebensstandard lässt sich deutlich anheben, wenn jeden Monat automatische Zahlungen auf dem Konto eintreffen. So ist es unter Umständen möglich, sich auch im Rentenalter noch den einen oder anderen Wunsch zu erfüllen.

Was ist beim Kauf von Immobilien als Altersvorsorge zu beachten?

Grundsätzlich klingt es also zunächst nach einer sehr guten Idee, in Sachen Altersvorsorge auf eine Immobilie zu setzen. Ganz so einfach ist es in der Praxis aber dann doch nicht, denn es gibt einige wichtige Punkte zu beachten. Das fängt bei der Wahl des richtigen Objekts an. Nicht jedes Haus oder jede Wohnung ist ein Selbstläufer, was potenzielle Mieter angeht. Objekte in guter Lage etwa sind naturgemäß beliebter als solche, die sich in einer weniger populären Gegend befinden. Hier sollten sich Interessenten informieren, welche Regionen und Stadtteile den besten Ruf haben und wo sich die besten Mietpreise erzielen lassen. Eine gute Gegend bedeutet aber auch, dass der Kaufpreis für verfügbare Immobilien entsprechend höher ausfällt. Das betrifft bereits fertige Objekte als auch die Grundstückspreise, falls neu gebaut werden soll. Es muss also deutlich mehr Geld in die Anschaffung oder den Neubau investiert werden, was voraussetzt, dass entsprechendes Kapital vorhanden ist oder aufgebracht werden kann.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist natürlich der Zustand der Immobilie. Je besser und einwandfreier sich dieser präsentiert, umso mehr ist das Objekt wert. Käufer beziehungsweise Bauherren sollten sich darüber klar sein, dass ein Vermieten nur dann möglich und vor allem auch ertragreich ist, wenn die angebotene Immobilie neuesten Standards entspricht, was etwa die Energieeffizienz betrifft. Heizung, Wärmedämmung und Co. müssen bestimmten Anforderungen genügen. Nicht selten sind Umbauten erforderlich, die nicht unerhebliche Kosten bedeuten. Wer zudem in eine luxuriöse und hochwertige Ausstattung in Bad und Küche investiert und zum Beispiel ein attraktives Naturstein Waschbecken einbauen lässt, kann sein Objekt zusätzlich aufwerten und somit auch angemessene Mieten verlangen.

Wichtig bei der Ausstattung der eigenen Immobilie ist in jedem Fall die Barrierefreiheit. Das gilt sowohl für Mietobjekte als auch für Häuser und Wohnungen, die vom Besitzer selbst bewohnt werden sollen. Altersgerechte Immobilien mit barrierefreien Zugängen stellen für alle Bewohner einen entscheidenden Vorteil dar. Körperlich eingeschränkte Personen jeden Alters können die Räumlichkeiten bedenkenlos nutzen, was diese für eine breitere Zielgruppe attraktiv macht. Soll das Objekt im Alter selbst bezogen werden, ersparen Hausbesitzer sich die aufwendigen Umbauten, die bei zunehmenden körperlichen Beeinträchtigungen erforderlich werden. Es ist daher ratsam, von Anfang an auf Barrierefreiheit zu setzen und sich so spätere kostenintensive Umbaumaßnahmen zu ersparen.

Immobilien als Altersvorsorge: Wertfaktor Bad Bild zeigt modernes Badezimmer mit 2 großen Waschtischen.
ein hochwertiges Bad ist oft ein Wertfaktor Bild jeanvdmeulen auf pixabay

Wie sieht es mit den Finanzen und dem Kapital aus?


Der wohl wichtigste Faktor beim Bau oder Kauf einer Immobilie ist das Kapital. Ohne finanzielle Mittel ist es nicht möglich, Hausbesitzer oder Bauherr zu werden. Das bedeutet nicht zwangsläufig, dass der jeweilige Gesamtbetrag in voller Höhe aus eigener Tasche aufgebracht werden muss. An dieser Stelle gilt die Faustregel: Etwa dreißig Prozent des Gesamtpreises sollte bereits vorhanden sein – je mehr, desto besser. Für den Rest stehen Finanzierungsmöglichkeiten zur Auswahl. Der Weg kann hier etwa zur Hausbank führen, die bei passenden Voraussetzungen einen Kredit gewähren kann. Interessenten sollten aber unbedingt genau rechnen und sich informieren, welcher Kredit für sie die besten Rahmenbedingungen bietet. Besonderes Augenmerk sollte hier etwa auf der Laufzeit, aber auch auf der Höhe der monatlichen Raten liegen. Keinesfalls dürfen die Raten so hoch ausfallen, dass sie eine deutliche finanzielle Einschränkung bedeuten. Sie sollten stattdessen auch dann noch bezahlbar sein, wenn sich eventuell die finanziellen Umstände einmal ändern und vielleicht nicht mehr so viel Geld zur Verfügung steht.

Wer erwägt, ein Haus oder eine Wohnung zu erwerben und diese auf die eine oder andere Weise als Altersvorsorge zu nutzen, sollte vor allem eines tun: Sich mit der Entscheidung Zeit lassen und nicht überstürzt agieren. Ganz gleich, ob die Immobilie selbst genutzt oder vermietet werden soll; ein Wohnobjekt ist eine Investition in die Zukunft und sollte daher nicht leichtfertig erworben werden. Ein genaues Prüfen der Umstände, der Finanzen und des Objekts selbst ist essenziell, um herauszufinden, ob sich die Investition wirklich lohnt oder am Ende nur Unkosten bedeutet.

Fazit: Bei bereits vorhandenen Immobilien kann es nicht schaden, einen Gutachter zu beauftragen, der das Haus oder die Wohnung in Augenschein nimmt und zuverlässige Auskunft über den Zustand gibt. So lassen sich eventuelle Fehlinvestitionen vermeiden.

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