Wo lässt sich ein Homeoffice optimal platzieren? In der Küche, im Schlafzimmer oder Wohnzimmer?
Wir geben Tipps und Tricks für mehr Erfolg beim Arbeiten daheim!
Homeoffice optimal platzieren und richtig ausstatten
Für die optimale Arbeitsumgebung in der eigenen Wohnung sollte man sich zunächst überlegen, wie denn die persönlichen Arbeitsgewohnheiten sind, denn jede Wohnung verfügt über einen Bereich, der für Büroarbeit reserviert werden kann. Aber nicht jeder Bereich ist gleich gut geeignet.
Wo finde ich daheim die beste Arbeitsatmosphäre in meiner Wohnung?
Was muss ich beachten?
Wie kann ich dafür Platz schaffen?
Welche Ausstattung benötige ich für mein Homeoffice?
Die Frage nach der Ausstattung für das Homeoffice erst am Ende einer Konzeption für einen Heimarbeitsplatz geklärt werden. Denn wenn man langfristig im Homeoffice daheim erfolgreich arbeiten möchte, sollte zuerst der Platz oder die Ecke in der eigenen Wohnung identifiziert werden, wo auch die beste Arbeitsatmosphäre möglich ist.
Priorität 1: Welchen Platz brauche ich für meine Arbeit daheim?
Diese Fragen sollten geklärt werden:
- Wie ruhig sollte es sein?
Ruhigere Orte sind Schlafzimmer, je nach Nutzung Küchen und Wohnzimmer. Ein Wohnungsflur ist dagegen in den wenigsten Fällen geeignet als Homeoffice. - Wird Tageslicht benötigt oder kann man darauf verzichten?
Auch künstlich erzeugtes Tageslicht ist heute mit sogenannten Lichtduschen machbar. Kann man sich langfristig an eine Lichtdusche zum Arbeiten gewöhnen oder nicht? Zum Fernsehen braucht man kein Tageslicht, zum Arbeiten jedoch schon. Also sind möglicherweise überholte Wohngewohnheiten zu überdenken um den optimalen Platz für das Homeoffice zu bestimmen. - Bietet der Platz auch eine gute Belüftung?
Wie kann hier für genügend Luftzirkulation gesorgt werden? - Wieviel Platz wird im Homeoffice benötigt?
Reicht eine Tischplatte für Laptop und Lampe oder wird noch ein Regal, Stauraum für Unterlagen und Ordner benötigt. Muss der Stauraum zwingend am Arbeitsplatz sein, oder könnte auch ein Regal im Garderobenschrank, Kleiderschrank oder Keller dafür ausreichen. - Müssen datenschutzrechtliche Bestimmungen eingehalten werden?
Vertrauliche Unterlagen, Passwörter und Daten müssen unter Verschluss gehalten werden. - Welche Anschlüsse für Internet und Strom und wieviel Steckdosen sind erforderlich?
Priorität 2: Welche Ausstattung benötige ich für ein erfolgreiches Arbeiten daheim?
Zu einer soliden Ausstattung für ein Homeoffice sollten diese Punkte geklärt werden:
- Wo befinden sich die erforderlichen Anschlüsse und welche Adapter und Verlängerungskabel werden benötigt. Gewöhnlich lassen sich über Verlängerungskabel alle notwendigen Anschlüsse in jeder Wohnungsecke erreichen, so dass ein Arbeitsplatz nicht zwingend nahe der Anschlüsse platziert werden muss.
- Platz und Stauraum sind zwar eher die Knackpunkte. Wer längerfristig im Homeoffice arbeitet, sollte jedoch dem Platz in der Wohnung den Vorzug geben, der die beste Arbeitsatmosphäre bietet. Dabei spielen Licht und Luft die größte Rolle. Stauraum kann man auch flexibel schaffen, zum Beispiel über Container auf Rollen, die woanders in der Wohnung verstaut werden können.
- Viele bewährte Lösungen beruhen auf einer Raumabteilung. Entweder wird ein Schrank ausgemistet und verkleinert, so dass Raum und Stellfläche für einen Arbeitsplatz im Schlafzimmer oder in einer Ecke vom Wohnzimmer geschaffen werden kann. Mit Raumteilern oder Abtrennungen mit Leichtbauwänden entsteht dann ein kleiner separater Arbeitsbereich. Der Vorteil, den separate Arbeitsbereiche bieten ist, dass man nicht täglich für Ordnung sorgen muss und mit einfachen Handgriffen den Arbeitsplatz verschließen kann.
- Ist die passende Arbeitsnische identifiziert, dann erst werden dafür die passenden Möbel gesucht oder selbst gezimmert. Dabei sollten Lieblingsmaterialien, Farben und Design nicht zu kurz kommen, denn sie unterstützen die Arbeitsmotivation im Homeoffice.
Homeoffice: Welche Bereiche sich eignen und welche nicht
Homeoffice in der Küche
Arbeiten am Küchentisch? Vorübergehend ja, sonst besser nicht!
Sicher reicht so manchem Heimarbeiter der Küchentisch aus. Die meisten Küchen bieten den Vorteil einer Tageslichtbeleuchtung. Nachteilig ist, dass hier öfters Familienmitglieder hereinmarschieren um mal wieder im Kühlschrank nachzusehen. Der Küchentisch als Homeoffice mag für Singles oder Paare eher unproblematisch, sein, funktioniert aber in den wenigsten Fällen für arbeitende Familienmitglieder. Ein weiteres Problem in der Küche ist, dass man dazu neigt, sich schnell mal einen zweiten Kaffee zu kochen oder noch einen Snack zu essen, kurz gesagt: der Arbeitsplatz Küche lockt mit Ablenkung und das schadet der Produktivität.
Unser Fazit:
Homeoffice am Küchentisch: geht schnell, denn ein Küchentisch kann rasch für ein Homeoffice verwendet werden. Aber in den meisten Fällen ist die Küche als Arbeitsort langfristig eher ein Hemmschuh für Produktivität und sollte daher nur vorübergehend genutzt werden.
Unser Tipp für die Heimarbeit: Die Küche ist als Pausenraum und kleine Arbeitsflucht viel besser geeignet, als für ein Homeoffice.
Homeoffice im Schlafzimmer
Gute Dauerlösung möglich, wenn Beleuchtung und Luftzufuhr passen!
Die meisten Schlafzimmer bieten hier ausreichend Platzmöglichkeit für ein Homeoffice oder ermöglichen es durch einfache Umgestaltung:
- Tagsüber wird das Bett weg geklappt und schafft Freiraum für ein kleines Büro. Das bisherige Bett wird durch ein Schrankbett ausgetauscht. Das lässt sich tagsüber problemlos in den dazugehörigen Schrank verstauen. Inzwischen gibt es eine große Auswahl an Schrankbetten in vielen Größen, Qualitäten und Materialien.
- Wer über hohe Räume verfügt, kann über ein Hochbett nachdenken. Oben Schlafen und unten Arbeiten ist als dauerhafte Lösung ebenfalls gut umsetzbar.
- Bei Platzproblemen wird der Kleiderschrank im Schlafzimmer von der Größe her halbiert und nur die saisonal benötigte Kleidung wird darin verstaut, so dass Platz für ein Homeoffice entstehen kann. Ein zweiter Kleiderschrank befindet sich im Keller, in welchem die saisonal nicht benötigte Kleidung aufbewahrt wird. Diese zwei-Schränke-Technik bietet daneben den Vorteil, dass man zweimal im Jahr die Kleidung zwischen den Schränken austauscht und dabei oft entdeckt, welche Kleidung noch verwendbar ist und welche schon länger nicht mehr getragen wurde und weg kann.
Unser Fazit:
Es braucht zwar ein Konzept und etwas Planung, aber die Potentiale, die ein Schlafzimmer für ein Homeoffice bietet, sind groß.
Unsere Tipps fürs Homeoffice im Schlafzimmer bzw. im 1-Zimmer-Apartment:
- Ein gutes Arbeitsklima ist für ein Homeoffice im Schlafzimmer besonders wichtig, und das hat im Schlafzimmer besonders viel mit Luftqualität zu tun. Hier muss länger und öfter gelüftet werden, wenn man sich auch tagsüber im Schlafzimmer aufhält. Auch Zimmerpflanzen können ein gutes Raumklima schaffen und einige Arten eignen sich auch für das Schlafzimmer. Tipps zu passenden Pflanzen geben wir in unserem Ratgeber Artikel „Daheim arbeiten und wohnen“. Wer ohnehin in einem 1-Zimmer-Apartment lebt, kennt die Problematik und sollte auf ausreichenden Luftaustausch besonders achten.
- Eine gute Arbeitsbeleuchtung ist für ein Homeoffice im Schlafzimmer ebenfalls notwendig. Helle LEDs, auch als Lichtdusche bezeichnet, kommen einer Tageslichtbeleuchtung sehr nahe und können auch dunkle Ecken optimal ausleuchten. Die Wirkung von tagesähnlichem Licht sollte man unbedingt nutzen, denn es kann sich Studien zufolge positiv auf die Konzentrationsfähigkeit auswirken und unterstützt auch die heimische Produktivität.
Homeoffice im Wohnzimmer
Bei einem Homeoffice im Wohnzimmer ist ein gute Möbelausstattung die halbe Miete!
Auch das Wohnzimmer ist den sich ändernden Lebensgewohnheiten unterworfen. In vielen modernen Wohnungen befinden sich Wohnzimmer und Küchen in einem Raum, manchmal auch nur mit einem einzigen Fensterelement ausgestattet. In Single-Apartments ist das Wohnzimmer Aufenthalts- und Schlafzimmer zugleich. Damit sich Arbeits- und Wohnatmosphäre nicht gegenseitig beeinträchtigen, ist hier für die Ausstattung ein gutes Konzept mit etwas Fingerspitzengefühl für das eigene Wohlbefinden gefragt.
Unser Fazit:
Nicht nur im Wohnzimmer, aber besonders dort, sollte man die Arbeitsatmosphäre sorgfältig mit der Wohnatmosphäre in Einklang bringen. Dazu eignen sich gut designte Sekretäre oder Wandpaneele, die sich sowohl gestalterisch als auch arbeitstechnisch gut in ein Wohnzimmer integrieren lassen, aber natürlich auch Möbel, wie Sie in einem klassischen Büro gerade nicht zu finden sind.
Professionelle Homeoffice-Lösungen im Wohnzimmer
Bild/Entwurf: Loni Kessler-Maier, Innenarchitektin München, www.raumideen.info
In diesem Fall war professionelle Hilfe gewünscht und so hat die Innenarchitektin bestehende Regalwände verschoben um eine Ecke im Wohnraum für einen fest installierten Arbeitsplatz nutzbar zu machen. Die hier entstandene Nische zwischen Kamin und Außenwand bietet nun Platz für Aktenordner. Farblich hervorgehoben, ist der neue Arbeitsplatz alles andere als eine langweilige Notlösung. Als besonderen Bestandteil der Einrichtung ist er gut integriert und verleiht dem Raum eine besondere Note.
Bild/Entwurf: Loni Kessler-Maier, Innenarchitektin München, www.raumideen.info
Schöne, funktionale Möbel wie ein ansprechender Sekretär oder ein Wandpaneel mit schieb- und klappbaren Elementen ermöglichen die zügige Verwandlung in ein Homeoffice, ohne dass dabei die Wohnatmosphäre eingeschränkt wird. So ist ein Wandpaneel in der Lage, Recheneinheit, Bildschirm und Peripheriegeräte zu verbergen und die Beinfreiheit am Arbeitsplatz durch ein ausziehbares Tablar zu gewährleisten.
Das Wohnzimmer als gleichzeitiger Erholungsraum sollte nicht mit Arbeitsatmosphäre überfrachtet werden. Daher achten sensible Naturen besonders auf die Verwendung von Design, Material und Farbe, um die Motivation für das Arbeiten im Wohnzimmer zu fördern.
Weiterführende Ideen und Tipps rund um die Wohn- und Arbeitsatmosphäre daheim haben wir auch hier zusammen getragen:
Wie wir die Corona-Pandemie für mehr Lebensqualität nutzen können
Besseres Raumklima für Allergiker
10 Tipps für mehr Gemütlichkeit in den eigenen vier Wänden
Tipps zu Luftfeuchtigkeit, Wohngesundheit und Co