Die Krise als Chance? Ein Blick auf den Dresdner Immobilienmarkt

Gestiegene Zinsen und die fortschreitende Inflation haben den Immobilienmärkten vielerorts einen Dämpfer verpasst. In Sachsens Landeshauptstadt ist das ebenfalls zu bemerken – allerdings bietet das auch eine hervorragende Gelegenheit, jetzt in Wohneigentum zu investieren: wir werfen einen Blick auf den Dresdner Immobilienmarkt:

Ein Blick auf den Dresdner Immobilienmarkt 
Bild zeigt Dresden von oben im Morgendunst
Blick über Dresden Bild: Melina Kiefer bei unsplash

Die Immobilienbranche hat schon bessere Zeiten gesehen – und diese liegen gar nicht so weit zurück. Im Juli 2022 hob die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins erstmals seit 11 Jahren wieder an und nahm in den Folgemonaten weitere Korrekturen nach oben vor, um der Geldentwertung durch den Ukraine-Konflikt und der damit verbundenen Energiekrise entgegenzuwirken.

Was das für den Immobilienmarkt bedeutet, liegt auf der Hand: Potenzielle Kaufinteressenten haben es schwerer, eine Finanzierung zu erhalten, woraufhin die Nachfrage im Allgemeinen sinkt. Auch in Dresden ist das feststellbar. Im ersten Halbjahr 2023 wechselten lediglich rund 1.300 Immobilien den Eigentümer. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres kam es noch zu knapp 2.300 Transaktionen. Der Umsatz ging um die Hälfte auf eine halbe Milliarde Euro zurück.

Gesunkene Immobilienpreise – Käufer genießen mehr Verhandlungsspielraum

Auf dem Immobilienmarkt der sächsischen Landeshauptstadt hat also offensichtlich ein Umbruch stattgefunden. Es findet ein Wechsel von einem Verkäufermarkt hin zu einem Käufermarkt statt. Saßen in den letzten Jahren die Verkäufer am längeren Hebel, müssen sie sich inzwischen mehr bemühen, um potenzielle Käufer zu überzeugen. Die Käuferseite erlangt mehr Verhandlungsmacht. Das hat vielerorts sinkende Immobilienpreise zur Folge.

Damit birgt die derzeit angespannte wirtschaftliche Lage durchaus attraktive Chancen für all jene, die ein Haus oder eine Wohnung in Dresden kaufen wollen. Der Preisrückgang bietet die Gelegenheit, langfristig in Wohneigentum zu investieren – zumal mit einem Wertanstieg in den kommenden Jahren zu rechnen ist. Der Bedarf an Wohnraum in der sächsischen Metropole dürfte weiter zunehmen. Prognosen besagen, dass die Einwohnerzahl von derzeit rund 569.000 bis zum Jahr 2040 auf 578.800 klettern wird.

Die Elbflorenz und ihre Lebensqualität

Von einer Stadt wie Dresden wird dank ihrer vielen Qualitäten immer eine Sogwirkung ausgehen. Die Reize der sächsischen Landeshauptstadt sind facettenreich. Es gibt nur wenige Metropolen mit einer so grünen Seele. Mehr als 60 Prozent der Gesamtfläche entfallen auf Wiesen, Parks und Wälder. Das macht Dresden zu einer der grünsten Städte in ganz Europa. Die idyllische Lage innerhalb eines Talkessels an einem Fluss verleiht ihr ein einzigartiges Flair. Nur eine halbstündige Autofahrt entfernt ist die Sächsische Schweiz, eine beliebte Urlaubsregion.

Dresden trägt auch den Beinamen Elbflorenz. Und in der Tat gibt es zahlreiche Parallelen zur Hauptstadt der Toskana. Viele der Bauwerke entstanden unter italienischem oder gar florentinischem Einfluss. Die Frauenkirche ist das wohl bekannteste Wahrzeichen Dresdens. Doch es gibt noch weitaus mehr Sehenswürdigkeiten, zu denen unter anderem das Residenzschloss, der Zwinger oder die Semperoper gehören. Des Weiteren beherbergt Sachsens Landeshauptstadt einen ähnlich reichhaltigen Schatz an Kunstsammlungen. In rund 50 Museen und 60 Galerien können viele dieser Werke bestaunt werden. Für kulturelle Unterhaltung ist dank mehr als 30 Theatern ebenfalls gesorgt.

Wirtschaft, Bildung, Infrastruktur: Wenn einfach alles passt

Nicht nur die Lebensqualität ist hoch – auch Wirtschaft, Bildung und Infrastruktur sind in Dresden von höchster Qualität. Rund 45.000 Studenten zählt die Stadt. Besonders sticht die Technische Universität (TU) heraus, die als einzige Elite-Universität Mitteldeutschlands gilt. Zum umfangreichen Bildungsangebot zählen weitere 10 Fachschulen, Hochschulen und Fachhochschulen. Bekannte Einrichtungen wie das Fraunhofer Institut haben Dresden zum Forschungsstandort auserkoren.

Dresden stellt zudem eines der bedeutendsten Wirtschaftszentren in den neuen Bundesländern dar. Die Stadt hat den Beinamen „Silicon Saxony“ erhalten, der auf die wichtige Rolle im Bereich der Soft- und Hardware verweist. Immerhin ist die sächsische Landeshauptstadt der europaweit größte Standort für Mikroelektronik. Weitere wichtige Wirtschaftszweige in Dresden sind die Pharmazie, der Maschinenbau, die Lebensmittelindustrie sowie die Bio- und Informationstechnologie. Bosch, Siemens, Globalfoundries, SAP – so lauten die Namen von einigen der renommiertesten Unternehmen, die sich in der Stadt niedergelassen haben.

Eine starke Wirtschaft kann nur mit einer hervorragenden Infrastruktur entstehen. Diese ist in Dresden ebenfalls zweifelsohne vorhanden. Dank der Bundesautobahnen 4, 13 und 17 sind schnelle Wege in Städte wie Leipzig, Berlin oder Erfurt gewährleistet. Die Nachbarländer Tschechien und Polen lassen sich ebenfalls innerhalb kurzer Zeit erreichen. Der Flughafen im Norden der Stadt ist ein weiterer wichtiger Knotenpunkt. Das innerstädtische Verkehrsnetz bilden die S-Bahn, ein Dutzend Straßenbahnlinien sowie mehr als 30 Buslinien.

Jetzt von gesunkenen Preisen profitieren, in Zukunft von Wertsteigerungen

Die Immobilienpreise mögen in Dresden – wie in vielen anderen Metropolen auch – gesunken sein. Im Vergleich mit anderen Städten ist das Preisniveau aber weniger stark zurückgegangen. Während beispielsweise die als besonders teuer geltende Metropole München einen Einbruch von -6 Prozent erlebte, blieb es in Dresden bei -1 Prozent. Noch lässt sich nicht voraussagen, ob sich der Abwärtstrend fortsetzt oder ob die Talsohle bereits erreicht ist.

Statistiken zufolge ist die Nachfrage in 4 der 5 größten Städte im Vergleich zum Vorquartal wieder etwas gestiegen. Zudem scheint die Rezession schwächer auszufallen, als es im Vorfeld prognostiziert wurde. Hinzu kommt ein vielerorts begrenztes Angebot, das auf eine hohe Nachfrage trifft – so wie es auch in Dresden der Fall ist. Die Zeit scheint daher ideal, um in Wohneigentum zu investieren. Durch die Knappheit an Wohnraum und die hohe Nachfrage werden die Immobilienpreise in Dresden und anderen Städten künftig wieder steigen.

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