Kosten für Strom, Heizen und Netze steigen. Aber auch Bauen, Sanieren und Reparieren von Wohnungen und Häusern wird teurer. Neue Regeln rund um Biotonnen, Solaranlagen, Kamin- und Holzöfen werden ab Januar 2025 eingeführt und für einige Vermieter wird die Abrechnung von Heizkosten komplizierter. Aber durch das Ampel-Aus sind auch einige geplante Neuerungen in der Schwebe:
Heizkosten steigen durch CO2-Preis und Netzgebühren
Der eingeführte CO2-Preis für fossile Brennstoffe steigt im Jahr 2025 von 45 Euro auf 55 Euro pro Tonne. Dies betrifft vor allem Haushalte, die mit Gas oder Öl heizen. Auch die Netzgebühren für Strom und Gas steigen um durchschnittlich 8 Prozent. Für Mieter bedeutet dies höhere Nebenkosten und Eigentümer werden dazu gedrängt, in effizientere Heizsysteme umzusteigen.
Zusätzliche Kosten entstehen durch kompliziertere Abrechnungsvorgaben. Vermieter müssen sich – abhängig vom energetischen Zustand der Wohnimmobilie – anteilig an den zusätzlichen Kosten ihrer Mieter fürs Heizen mit fossilen Brennstoffen beteiligen.
Mit der CO₂-Steuer sollen Emissionen gesenkt und Anreize für den Umstieg auf klimafreundlichere Alternativen geschaffen werden.
Neue Regelungen zu Biotonnen
Ab Januar 2025 wird die Nutzung von Biotonnen in allen Bundesländern verpflichtend. Ziel ist es, die Menge an Restmüll zu reduzieren und gleichzeitig mehr organische Abfälle für die Energiegewinnung oder Kompostierung nutzbar zu machen. Besonders für Bewohner in Mehrfamilienhäusern ist eine klare Regelung zur Handhabung der Biotonne wichtig. Denn Fehleinwürfe in Biotonnen können jetzt auch mit Bußgeldern geahndet werden.
Pflichten und Förderungen für Solaranlagen
Für Neubauten gilt ab 2025 in einigen Bundesländern jetzt eine verpflichtende Installation von Solaranlagen auf Dächern. Zudem gibt es eine neue Förderrichtlinie, die Hausbesitzern Zuschüsse für die Nachrüstung solcher Anlagen gewährt. Es wird erwartet, dass diese Förderung bis zu 30 Prozent der Kosten deckt, was besonders für Eigentümer mit begrenztem Budget attraktiv sein könnte. Gleichzeitig werden die Einspeisevergütungen für Solarstrom gesenkt. Der Eigenverbrauch der
Strengere Vorgaben für Kaminöfen und Holzheizungen
Ab 2025 dürfen alte Kaminöfen, die nicht die aktuelle EU-Abgasnorm erfüllen, nicht mehr betrieben werden. Eigentümer müssen diese entweder umrüsten oder stilllegen. Dies betrifft laut Schätzungen etwa 20 Prozent aller bestehenden Öfen in Deutschland. Eine zügige Überprüfung sowie Planung und Beratung durch Fachleute wird hier empfohlen.
Wohneigentumsförderung bleibt unklar
Aufgrund des Regierungswechsels sind viele der geplanten Neuerungen im Bereich der Wohneigentumsförderung noch unklar. Geplant war eine Ausweitung der Eigenheimzulage sowie Steuererleichterungen für energetische Sanierungen. Es wird erwartet, dass bis Mitte 2025 Klarheit über diese Förderungen geschaffen wird.
Bauen und Handwerksleistungen werden teurer
Neben dem Mindestlohn steigen auch in vielen Branchen die Löhne weiter. Im Bauhauptgewerbe werden Tariflöhne in Ost und West ab April 2025 um 5 Prozent bzw. 4,2 Prozent steigen. Im Elektrohandwerk wird der Branchenmindestlohn auf 14,41 Euro angehoben. Auch für Dachdecker und Gebäudereiniger wird mit Lohnsteigerungen gerechnet.
Was Mieter und Immobilienkäufer jetzt tun können
Für potenzielle Käufer und Mieter ist es ratsam, sich über die energetische Ausstattung und die laufenden Kosten von Immobilien vorab umfassend zu informieren. Experten empfehlen, bei Kaufentscheidungen auch zukünftige Kostensteigerungen wie durch den CO2-Preis zu berücksichtigen.
Ausblick: Wie sich die neuen Regeln auswirken können
Die Änderungen im Jahr 2025 werden vor allem finanziell spürbar sein – sowohl für Mieter als auch für Eigentümer. Höhere Heizkosten und strengere Vorgaben für Heizsysteme könnten dazu führen, dass immer mehr Haushalte auf erneuerbare Energien umsteigen. Auch die Verpflichtung zur Nutzung von Biotonnen und der Ausbau von Solaranlagen wird langfristig positive Effekte auf die Umwelt haben.
Quellen:
Bundesfinanzministerium (BMF), Verbraucherzentrale, Haufe Verlag