weniger Bürokratie für Vermieter – Optimismus kehrt zurück – weniger Wohnungsneubau
Weniger Bürokratie für Vermieter
Nach dem Vierten Bürokratieentlastungsgesetz (BEG IV) werden auch Vermieter entlastet.
Bisher mussten Vermieter Rechnungskopien, Kontoauszüge und andere umsatzsteuerliche Dokumente 10 Jahre aufbewahren. Die Frist wird nun auf 8 Jahre reduziert.
Vermieter dürfen künftig Belege über die Betriebskostenabrechnung auch ausschließlich in digitaler Form bereitstellen und sie per E-Mail versenden. Es genügt künftig, wenn Mieter eingescannte Belege erhalten. Die Vermieter erhalten die Möglichkeit, ein papierloses Büro zu führen, da zukünftig die elektronischen Belege für Abrechnungen und als Nachweise ausreichen.
Optimismus am Markt für Wohnimmobilien steigt
Bereits Anfang Oktober war der Deutsche Immobilienfinanzierungsindex (DIFI) wieder in den positiven Bereich gewechselt. Er bildet die Lage (vergangene 6 Monate) und die Erwartungen (kommende 6 Monate) der Umfrageteilnehmer bezüglich der deutschen Immobilienfinanzierungsmärkte ab. Befragt werden bundesweit Finanzierungsexperten. Im Segment Wohnen hellte sich die Stimmung am stärksten auf.
Der DIFI-Report wird quartalsweise für diverse Marktsegmente, darunter auch Wohnimmobilien ermittelt und berechnet und vom Leibnitz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung in Kooperation mit Jones Lang Lasalle.
Auch der Zinsschritt der Europäischen Zentralbank trägt zum Optimismus bei: so hat sie den Leitzins am 15.ten Oktober um 0,25 Prozentpunkte auf 3,25% gesenkt. Die Änderungen treten zwar offiziell erst zum 23.ten Oktober 2024 in Kraft, jedoch haben bereits viele Banken reagiert und ihre Kreditzinsen angepasst. Wenn Immobilienkredite tendenziell günstiger werden, sorgt das für eine Belebung der Nachfrage nach Wohnimmobilien, so die Erwartung vieler Marktteilnehmer. Als Grund für den Zinsschritt wurde die niedrige Inflationsrate genannt.
Der DIFI zeigt auch auf, welche Einflussfaktoren sich bei der Risikobewertung von Immobilien stärker oder schwächer auswirken: Demnach spielen die Auswirkungen klimatischer Veränderungen eine zunehmende Rolle bei der Immobilienbewertung. Zukünftig werden Immobilien verstärkt danach bewertet werden, ob mögliche Überschwemmungen durch Starkregen oder Sturm zu erwarten sind. Diesen Schadensereignissen wurden von den befragten Finanzierungsexperten die höchste Relevanz für zukünftige Risikobeurteilungen gegeben. Aber auch Stürme und andere Extremwetterereignisse würden sich zunehmend auf die Finanzierbarkeit einer Immobilie auswirken, so die Teilnehmer.
Bauziele im Wohnungsneubau werden nicht erreicht
Die von der Regierung selbst gesteckten Ziele für den Neubau von Wohnungen werden in diesem Jahr verfehlt. Statt 400.000 neue genehmigte Wohnungen, werden es voraussichtlich weniger als die Hälfte werden. Steigende Baukosten werden als Hauptgrund für die geringe Zahl an Neubaugenehmigungen genannt.
Bisher erschienen:
Immobilientrends im September 2024: Weiter fallende Zinsen möglich – neue Fördermittel für Familien – Pflegeimmobilien für private Altersvorsorge, neue Urteile für Mieter und Vermieter
Wohnungen sollen billiger werden: der Gebäudetyp E kommt
Immobilientrends im Juli 2024: Mieten, Bauzinsen, Balkonkraftwerke, Eigentümerversammlungen und junge Anleger