Teil 3 unserer Serie vergleicht die gängigsten Typen von Wohnimmobilien und welches Haus für wen passt
Der Kauf einer Immobilie ist eine nachhaltige Entscheidung, die gut durchdacht sein will. Eine der ersten Fragen, die sich angehende Käufer stellen, ist: Welche Immobilie passt am besten zu meinen Bedürfnissen und meinem Lebensstil und was kann ich mir leisten? In diesem Ratgeber werfen wir einen Blick auf die gängigsten Immobilienarten – vom klassischen Einfamilienhaus bis zur Eigentumswohnung – und beleuchten deren Vor- und Nachteile.
Einfamilienhaus kaufen
Vor allem in ländlichen Regionen ist ein Haus die beliebteste Wahl von Familien. In Ballungsgebieten und Großstädten ist das Einfamilienhaus immer öfter ein teurer Luxus und in bevorzugten Wohnlagen besonders begehrt. Viele Eigenheime die vor 30 Jahren gebaut wurden, stehen vor einem Generationenwechsel und werden vermehrt zum Kauf angeboten. Bei den Bestandshäusern ist das Angebot besonders groß, entspricht aber oft nicht modernen Gesichtspunkten.
Vorteile Einfamilienhaus
- Privatsphäre: das Einfamilienhaus bietet oft mehr Privatsphäre als andere Immobilienarten, da es keine direkten Nachbarn im selben Gebäude gibt.
- Stauraum: mehr Nutzfläche bietet keine andere Wohnimmobilie und Hauseigentümer können frei bestimmen, wie sie den Stauraum nutzen.
- Freiraum: Oftmals verfügen Einfamilienhäuser über einen eigenen Garten, der als persönlicher Rückzugsort oder Spielbereich für Kinder genutzt werden kann.
- Gestaltungsmöglichkeiten: Als Eigentümer eines Einfamilienhauses haben Sie in der Regel mehr Freiheiten, das Haus nach Ihren Wünschen zu gestalten, sei es durch Architektur, Inneneinrichtung oder Gartengestaltung. Das hat natürlich seinen Preis.
Nachteile
- Höhere Kosten: Einfamilienhäuser sind oft teurer in der Anschaffung und im Unterhalt. Neben dem Kaufpreis fallen auch höhere Kosten für Energie, Wartung und mögliche Renovierungen an.
- Mehr Verantwortung: Die Instandhaltung des gesamten Grundstücks, einschließlich Garten, Fassade und Dach, liegt in Ihrer Verantwortung.
- Lage: Einfamilienhäuser befinden sich häufig in Vororten oder ländlichen Gebieten, was längere Wege zur Arbeit oder zu städtischen Annehmlichkeiten bedeuten kann.
Zeitenwende für Häuser?
Die Perspektiven für das Einfamilienhaus könnten auch einer Zeitenwende unterliegen. Mit der fortschreitenden Metropolisierung und dem Druck zum energieeffizienten Bauen geraten sie zunehmend „out of time“. Nach Analysen der Deutschen Bank werden immer weniger Einfamilienhäuser gebaut.
Reihenhaus
Besonders am Stadtrand und in Ballungsräumen sind sie bei Paaren und jungen Familien beliebt:
Vorteile Reihenhaus
- Kostengünstiger als Einfamilienhäuser: Reihenhäuser sind in der Regel günstiger in der Anschaffung als freistehende Einfamilienhäuser, da sie weniger Grundstücksfläche benötigen und.
- Gemeinschaft: Die Nähe zu den Nachbarn in vergleichbaren Lebenslagen befördert in Reihenhaussiedlungen eine gute Nachbarschaft mit gegenseitiger Unterstützung im Alltag.
- Optionen für zusätzlichen Stauraum: bei Reihenhäuser lassen sich oft noch zusätzliche Wohn- oder Nutzflächen gewinnen, indem z.B. Keller abgeböscht werden oder ein Dach ausgebaut wird.
- Geringerer Pflegeaufwand: Da Reihenhäuser oft auf kleineren Grundstücken stehen, ist der Pflegeaufwand für Garten und Außenanlagen auch geringer.
Nachteile
- Privatsphäre: Durch die angrenzenden Nachbarn ist die Privatsphäre eingeschränkt. Geräusche und Aktivitäten der Nachbarn können stören.
- Weniger Gestaltungsspielraum: Änderungen am äußeren Erscheinungsbild des Hauses (wie z. B. Fassadenfarbe) sind oft eingeschränkt und müssen in Abstimmung mit den Nachbarn oder einer Eigentümergemeinschaft erfolgen.
- Wertsteigerungspotenzial: Reihenhäuser haben in der Regel ein geringeres Wertsteigerungspotenzial als freistehende Einfamilienhäuser. Jedoch in Metropolen mit generell geringem Hausangebot kann es auch höhere Wertpotentiale bieten.
Perspektive Reihenhaus: obwohl gern als ein „Leben auf der Treppe“ gebrandmarkt, ist ein Reihenhaus der beliebteste Haustyp bei jungen Familien.
Doppelhaushälfte
Ein guter Kompromiss zwischen Reihenhaus und freistehendem Einfamilienhaus ist die Doppelhaushälfte! Für Käufer mit etwas mehr Budget und dem Wunsch nach mehr Privatsphäre sind Doppelhaushälften eine gute Wahl:
Vorteile Doppelhaushälfte
- Eine Doppelhaushälfte bietet mehr Privatsphäre als ein Reihenhaus, da Sie nur eine gemeinsame Wand mit den Nachbarn teilen, dabei ist es oft günstiger als ein Einfamilienhaus.
- Eigenes Grundstück: Ähnlich wie beim Einfamilienhaus besitzen Sie ein eigenes Grundstück, was Ihnen Freiheiten in der Gestaltung von Garten und Außenbereich bietet.
- Kostenersparnis: Doppelhaushälften sind in der Regel günstiger im Vergleich zu freistehenden Einfamilienhäusern, da Sie sich die Kosten für gemeinsame Bauteile wie das Dach mit dem Nachbarn teilen.
Nachteile
- Eingeschränkte Privatsphäre: Obwohl Sie nur eine Wand teilen, kann bei unzureichender Dämmung Schall durch diese Wand dringen und Ihre Privatsphäre beeinträchtigen.
- Abhängigkeit vom Nachbarn: Veränderungen oder Reparaturen am gemeinsamen Bauteil (z. B. Dach, Fassade) erfordern oft die Abstimmung mit dem Nachbarn, was ein generelles Konfliktpotential birgt.
- Weniger Freiheiten: Im Vergleich zum freistehenden Einfamilienhaus haben Sie weniger Freiheiten in der Gestaltung des Hauses, da der Stil oft an das Nachbarhaus angepasst werden muss.
Es gibt noch eine weitere Variante zum Doppelhaus: das Kettenhaus. Zwischen dem Kettenhaus und dem Nachbarhaus stehen die Garagen Wand an Wand. Der Haustyp ist wegen seines vergleichsweise hohen Grundstücksverbrauchs nicht besonders häufig, hat aber seinen Reiz.
Eigentumswohnung
- Eine große Eigentumswohnung, die 100 qm Wohnfläche und mehr auf einer Ebene bietet, kann in Ballungsräumen gut mit Häusern mithalten. Denn viel Fläche ohne Treppen und Barrieren weiß man im Alter besonders hoch zu schätzen. Nicht nur für Familien sind Wohnungen eine Alternative zum Haus und deshalb eine Überlegung wert:
Vorteile Eigentumswohnung
- Geringere Kosten: Eigentumswohnungen sind in der Regel günstiger als Einfamilien- oder Reihenhäuser und erfordern weniger Aufwand bei der Instandhaltung.
- Zentralere Lagen: Viele Eigentumswohnungen befinden sich in urbanen Gebieten, was kurze Wege zu Arbeitsplätzen, Einkaufszentren und Freizeiteinrichtungen ermöglicht.
- Weniger Verantwortung: Für die Instandhaltung von Gemeinschaftsflächen (z. B. Treppenhaus, Fassade, Garten) ist meist die Hausverwaltung verantwortlich, was den Pflegeaufwand für den Eigentümer reduziert.
Nachteile
- Eingeschränkte Privatsphäre: Wie bei Reihenhäusern kann die Nähe zu Nachbarn in Eigentumswohnungen die Privatsphäre beeinträchtigen.
- Nebenkosten und Hausgeld: Neben den Kosten für den Erwerb der Wohnung müssen Eigentümer regelmäßig Hausgeld zahlen, das für die Instandhaltung der Gemeinschaftsflächen verwendet wird. Unvorhergesehene Sonderumlagen können zusätzliche Kosten verursachen.
- Weniger Gestaltungsspielraum: Veränderungen innerhalb der Wohnung sind zwar möglich, aber äußere Veränderungen am Gebäude oder in der Wohnungsgemeinschaft unterliegen oft strengen Regeln.
Fazit
Abhängig von dem Wunsch nach Privatsphäre und dem persönlichen Budget begrenzt sich oft die Suche nach der passenden Immobilie. Ob Wohnung oder Haus – diese Entscheidung sollte man aber auch mit Blick auf zukünftige Lebenslagen betrachten. Denn wer öfters umzieht, weil die Immobilie nicht mehr zum Leben passt, muss für Umzüge auch Kraft und Kapital aufwenden.
Tipp: einfach mit dem kostenlosen Suchagenten von wohnung-jetzt.de mehrere Suchprofile in Deiner Region abspeichern und passende Immobilienangebote automatisch erhalten.
Mehr dazu:
Immobilienkauf Folge 1: erste Schritte ins Eigentum