Bei der Gartengestaltung stellt sich oftmals die Frage nach dem passenden Sichtschutz, genauer gesagt nach: Hecke oder Zaun? Welche Variante im Einzelfall als Sichtschutz für den Garten besser geeignet ist, hängt dabei von verschiedenen Faktoren ab – beispielsweise vom vorhandenen Platzangebot, der gewünschten Ästhetik und nicht zuletzt vom Budget.
Die Hecke als Sichtschutz: Vorteile, Nachteile & verschiedene Heckenarten im Überblick
Eine Hecke ist nicht nur ein natürliches Gartenelement, sie eignet sich auch hervorragend als Sichtschutz. Dabei ist sie mit folgenden Vor- und Nachteilen verbunden.
Vorteile einer Hecke als Sichtschutz
Eine Hecke fügt sich wunderbar in das Grün des Gartens und dient somit als natürliche Grundstücksabgrenzung. Sie überzeugt jedoch nicht nur durch ihre Optik, sondern auch durch ihre Funktion, denn je nach gewählter Heckenpflanze und Heckenhöhe dient sie sowohl als Sichtschutz, als auch als Lärm- und Windschutz.
Darüber hinaus zeichnet sich eine Hecke durch folgende Vorteile aus:
- Hecken sind in der Höhe variabel.
- Der Schatten einer Hecke spendet angenehme Kühle.
- Je nach Pflanzenart und Größe kann eine Hecke günstiger sein als ein Sichtschutzzaun.
Auch der ökologische Aspekt einer Hecke als Sichtschutz ist nicht zu vernachlässigen – schließlich ist die Hecke ein geschützter Lebensraum für Insekten, Vögel und diverse andere Kleintiere.
Hat eine Hecke als Sichtschutz auch Nachteile?
Eine Hecke ist im Vergleich zum Gartenzaun relativ pflegeintensiv, denn die meisten Pflanzen müssen mindestens einmal im Jahr geschnitten werden, damit sie ihre Heckenform behalten. Dies ist laut Bundesnaturgesetz jedoch ausschließlich von Anfang Oktober bis Ende Februar erlaubt.
Insbesondere an heißen Sommertagen muss eine Hecke zudem ausreichend gegossen werden. Bei mangelnder Pflege droht eine Verkahlung – das heißt, die Hecke wird unansehnlich und kann ihre Funktion als Sichtschutz nicht mehr ausreichend erfüllen.
Verschiedene Arten von Hecken im Überblick
Wer seinen Garten mit einer Hecke als Sichtschutz aufwerten möchte, hat die Wahl zwischen folgenden Varianten:
- Laubhecken: sehr wuchsstark und daher gut als Sichtschutz geeignet, aufgrund der großen Blattflächen als Wind- und Lärmschutz jedoch nicht ideal
- Nadelhecken: bestehen aus immergrünen Nadelgehölzen (zum Beispiel: Lebensbaum, Thuja) und weisen eine stark ausgeprägte Blickdichte auf
- Blühhecken: dekorativ und pflegeleicht, aber ungeeignet für starke Formschnitte
Bei der Entscheidung für oder gegen einen bestimmten Heckentyp kommt es immer auch auf den Standort an. So mag es der Kirschlorbeer am liebsten sonnig bis halbschattig, die Azalee halbschattig bis schattig, während die pflegeleichte Glanzmispel für nahezu alle Standorte geeignet ist.
Der Zaun als Sichtschutz für den Garten: Vorteile, Nachteile, Materialien & Bauformen
Wer den mit einer Hecke einhergehenden Pflegeaufwand scheut, kann sich alternativ für einen Zaun als Sichtschutz entscheiden.
Welche Vorteile bietet ein Zaun als Sichtschutz?
Ein Zaun ist eine leicht zu installierende Gartenbegrenzung, die je nach Material und Bauweise auch als Sichtschutz und als Schutz vor Einbrechern fungiert. Darüber hinaus ist ein Zaun pflegeleicht und wartungsarm und es gibt eine große Auswahl an Materialien und Bauformen, passend für jeden Gartenstil und Geschmack.
Nachteile eines Zauns als Sichtschutz
Ein Zaun als Sichtschutz hat auch Nachteile. So ist ein Schutz vor neugierigen Blicken erst ab einer bestimmten Höhe gewährleistet. Je nach Bauform müssen mitunter zusätzliche Elemente angebracht werden, um einen gewissen Sichtschutz zu erreichen. Dazu kommt, dass ein Zaun je nach Ausführung kostenintensiv sein kann und dass gegebenenfalls baurechtliche Vorschriften zu beachten sind.
Welche Materialien für Zäune gibt es?
Zäune können aus verschiedenen Materialien bestehen. Besonders beliebt und weit verbreitet sind Holzzäune. Das natürliche Material ist nicht nur umweltfreundlich, sondern auch optisch ansprechend, dabei jedoch relativ pflegeintensiv. So müssen Holzzäune in regelmäßigen Abständen neu gestrichen werden.
Zäune aus Metall zeichnen sich durch ihre schlichte Eleganz aus und sind zudem ausgesprochen langlebig. Darüber hinaus bieten sie je nach Ausführung ein gewisses Maß an Sicherheit.
Zäune aus Kunststoff bieten einen großen Vorteil: Es gibt sie in verschiedensten Farben und Stilen, sodass für jeden Geschmack und Gartenstil der richtige Zaun mit dabei ist. Zudem ist Kunststoff langlebig und pflegeleicht.
Auch Zäune aus Stein erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Das Material ist extrem langlebig und eignet sich sehr gut als Sichtschutz, allerdings ist die Installation mitunter aufwendig.
Sichtschutzzäune aus Bambus sind umweltfreundlich und begeistern durch ihre natürliche Optik. Dabei sind sie jedoch weniger langlebig als klassische Holzzäune.
Des Weiteren eignen sich auch moderne Verbundwerkstoffe als Material für einen Sichtschutzzaun, zum Beispiel:
- WPC (Wood-Plastic-Composite: Kombination aus Holz und Kunststoff)
- BPC (Bamboo-Plastic-Composite: Kombination aus Bambus und Kunststoff)
- Resysta (Kombination aus Stein, Holz und Kunststoff)
Wer sich für einen Zaun als Sichtschutz im Garten entscheidet, hat nicht nur die Wahl zwischen einer Vielzahl von Materialien, auch die Liste der Zaunarten ist lang und reicht von Latten-, Schindel- und Bretterzäunen über Stabmattenzäune bis hin zu Gabionenzäunen und Palisadenzäunen.
Fazit: Der richtige Sichtschutz: so individuell wie der Garten selbst
Eine Hecke ist als Sichtschutz für den Garten ebenso gut geeignet wie ein Zaun. Wichtig ist in jedem Fall, dass sich der Sichtschutz gut in den Garten einfügt und die individuellen Anforderungen an Optik und Funktionalität erfüllt werden.