In Magdeburg wurde eine Fabrik für seriellen Wohnungsbau errichtet. Damit soll es möglich werden, im Akkord Mehrfamilienhäuser in einer Hybridbauweise zu errichten – mit Holz als Baumaterial.
Ziel der Firma Nokera sei es, günstige Wohnungen für den öffentlich geförderten Wohnungsbau zu produzieren, die dann für sechs bis neun Euro pro Quadratmeter vermietet werden könnten, wie das Handelsblatt erfahren hat.
Viele Billig-Wohnungen
In Zukunft sollen in Magdeburg bei Nokera jährlich 10.000 Wohnungen vom Band laufen. Der Betrieb kann zudem jährlich für bis zu 20.000 Wohnungen Außenwände produzieren, wodurch eine „serielle Sanierung“ ermöglicht werden soll.
Der Bau eines Hauses für bis zu 20 Familien soll innerhalb von 3 Monaten möglich sein, dank industrieller Produktion mit hohem Digitalisierungsgrad. Möglich wird dies durch eine bis ins kleinste Detail abgestimmte Fertigung, bei der die gesamte Wertschöpfungskette abgebildet wird. Dazu wurden mehrere Haustypen bis zur Schraube digital vorgeplant.
Die notwendigen Investitionen von mehr als einer halben Milliarde Euro konnte das Start-up zusammen mit externen Geldgebern aufbringen.
Automatische Produktion
Die Produktion der Wohnungen erfolgt voll automatisch. Im Werk in Stegelitz bei Magdeburg fertigen Roboter die Holzwände, die als fertige Module auf die Baustelle geliefert werden. Treppenhäuser und Fahrstuhlschächte liefert ein Betonwerk aus Erfurt, die Badezimmer kommen von einem Unternehmen, das sonst Kreuzfahrtschiffe ausstattet.
Die industrielle Produktion von Häusern ist nicht neu, Vorreiter ist die Fertighausbranche. Neu ist vielmehr, dass komplette Wohnanlagen nachhaltig mit Holz-Hybrid-Bauweise errichtet werden, wie das auch von der Gropyus AG praktiziert wird. Das Start-up mit Sitz in Berlin und Wien hat im Jahr 2022 einen ersten seriell produzierten Wohnpark mit 54 Wohnungen in Koblenz fertig gestellt. Dabei wurden nach Angaben des Unternehmens 22% weniger Emissionen erzeugt, als bei herkömmlicher Bauweise. Auch die Bewohner leisten in nachhaltig erstellten Gebäuden einen Beitrag zum Klimaschutz, indem sie ihre CO-2-Emmissionen darin reduzieren.
Quellen:
Handelsblatt: 200 Millionen Euro für Häuser vom Fließband
Gropyus: nachhaltiges Wohnen für alle https://weissenthurm.gropyus.com/
Nokera: es ist an der Zeit, die größte Industrie der Welt zu verändern
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