Offene und weitläufige Wohnbereiche – wenn das Wohnzimmer beispielsweise in die Küche übergeht – sind modern und vermitteln ein Gefühl von Freiheit und Behaglichkeit. Gerade in etwas älteren Wohnungen und Häusern sind offene Wohnbereiche aber selten zu finden, schließlich ist dieser Wohntrend noch nicht lange in Mode. Möglichkeiten, den Wohnraum offen und weitläufig zu gestalten, gibt es dennoch einige. Wir zeigen Ihnen, wie es Ihnen gelingt, den Wohnraum auf stilvolle Weise offener zu machen. So sorgen Sie für frischen Schwung in Ihren vier Wänden, denn oft geht mit solch einer Veränderung ein völlig neues Wohngefühl einher.
Eine nicht tragende Wand einreißen
Die erste und effektivste Möglichkeit, den Wohnraum offen und weitläufig zu gestalten, ist der Einriss einer nicht tragenden Wand. Das klassische Einfamilienhaus verfügt in der Regel über einige davon. Besonders beliebt für diese Maßnahme ist beispielsweise die Wand zwischen Küche und Esszimmer, oder zwischen dem Wohnzimmer und der Küche. Allerdings kann man sich natürlich nicht einfach einen Vorschlaghammer schnappen und die Wand abreißen. Je nach Material und der genauen Position der Wand gibt es einiges zu beachten. Um hinterher keine bösen Überraschungen zu erleben, empfiehlt sich für diesen Schritt auf jeden Fall die Hinzuziehung von Fachleuten wie einem Statiker oder Innenarchitekten. Dieser macht sich ein Bild und kann genau sagen, ob die Wand sich wirklich problemlos entfernen lässt, oder ob es sich womöglich um eine tragende Wand handelt. Diese darf natürlich nicht eingerissen werden, weil sonst das Dach einstürzen könnte. Zu berücksichtigen ist in dem Zusammenhang zum Beispiel, ob Wasserrohre oder elektrische Leitungen in der Wand verlaufen. Vor allem das Vorhandensein von Rohren und Gasleitungen macht die Maßnahme komplizierter, weil in diesem Fall die Beteiligung von Sachverständigen unentbehrlich ist.
Eventuell kann es aus ästhetischen und zweckdienlichen Gründen sinnvoll sein, nur einen Teil der Wand einzureißen, zum Beispiel um einen Durchgang zu schaffen. Das schafft die ersehnte Offenheit und Weitläufigkeit, behält aber dennoch eine Abgrenzung der beiden verbundenen Räume bei. Möglicherweise sind die Decken und Böden der beiden betreffenden Räume komplett unterschiedlich – hier muss man überlegen, ob dies so bleiben soll oder ob eventuell eine Anpassung erforderlich ist. In dem Zusammenhang wird auch klar, dass das Einreißen einer Wand nichts ist, was sich binnen einer halben Stunde erledigen lässt. Wenn eine Neugestaltung von Decken und Böden erforderlich ist und Leitungen deinstalliert und anschließend neu eingerichtet werden müssen, können die betreffenden Räume schnell eine Weile unbewohnbar sein. Holen Sie also unbedingt die fachkundige Meinung eines Architekten ein, bevor Sie sich für das Einreißen einer Wand entscheiden.
Oft lohnt sich jedoch der Aufwand, eine Wand einzureißen. In vielen Fällen sorgen zum Beispiel die Fenster des einen Raums für viel mehr Helligkeit in dem anderen Raum. So entsteht schnell eine viel freundlichere Raumatmosphäre. Natürlich wird auch die Bewegung in den Wohnräumen erleichtert, wenn beispielsweise zwischen Küche und Esszimmer keine Wand bzw. Tür mehr vorhanden ist. Schließlich entspricht die offene Gestaltung modernen Wohntrends und sorgt für erhöhten Wohnkomfort, denn man fühlt sich einfach in weiten Räumen so nicht beengt wie in kleinen Zimmern.
Mit Tapeten einen Raum offener und weitläufiger gestalten
Man muss nicht gleich eine Wand einreißen, um eine Wohnung oder ein Haus offener und weitläufiger zu gestalten. Erstaunliche Effekte lassen sich auch mit Tapeten erzielen, die bei Weitem nicht nur der Wanddekoration dienen können, sondern auch funktionale Zwecke erfüllen. Wer kleine Räume weitläufiger erscheinen lassen möchte, sollte zu hellen Tapeten mit keinen oder allenfalls dezenten Mustern greifen. Weisen die Tapeten Längsstreifen auf, erscheint der Raum höher, während Querstreifen ihn länger, dafür jedoch niedriger wirken lassen. Ideale Tapetenfarben, um Räume weitläufiger wirken zu lassen, sind Blau und Weiß. Ein in hellem Blau tapezierter Raum wirkt wunderbar offen, was daran liegen könnte, dass man bei dieser Farbe automatisch an die unendliche Weite eines wolkenlosen Himmels denkt. Hellblaue Tapeten verleihen dem Raum darüber hinaus eine klare, einladende Atmosphäre. Weiße Tapeten schaffen ein helles, lichtdurchflutetes Raumambiente, was ebenfalls Offenheit und Weitläufigkeit suggeriert. Wer reines Weiß als zu langweilig empfindet, kann durchaus auch auf pastellfarbene Tapeten ausweichen. Wirkungsvoll sind außerdem Fototapeten mit weitläufigen Landschaftsmotiven.
Mit der richtigen Deckengestaltung für mehr Weitläufigkeit sorgen
Nicht nur die Wand-, auch die Deckengestaltung beeinflusst die Größenwirkung eines Raums. Im Prinzip gilt für die farbliche Gestaltung der Decke dasselbe wie für die Wände: Helle Farben lassen den Raum offener und weitläufiger erscheinen. Neben Weiß kommen hier auch zarte Creme- und Pastelltöne infrage. Wem das zu dezent ist, der wählt am besten ein helles Blau, aus denselben Gründen, die wir schon beim letzten Tipp erläutert haben. Achten Sie darauf, dass die Decke etwas heller wird als die Wände, damit diese im Vordergrund stehen. So entsteht der Eindruck, der Raum wäre höher, als er tatsächlich ist. Die besten Ergebnisse erzielen Sie durch die Kombination von Wand- und Deckengestaltung; wählen Sie hier helle Töne, um die Wirkung von Offenheit und Weitläufigkeit zu erreichen. Was den Boden angeht, haben Sie die freie Wahl. Eine dunkler Ton ist hier nicht verkehrt, weil er Wand- und Deckenfarbe kontrastiert und die Wirkung somit noch verstärkt.
Mit der Beleuchtung und Fenstern die Raumwirkung beeinflussen
Auch die Beleuchtung hat einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die Größenwirkung eines Raums. Prinzipiell ist indirekte Beleuchtung vorzuziehen, um einen Raum offener und weitläufiger erscheinen zu lassen. In jeden Fall sollten Sie auf große Hängelampen verzichten, wenn Sie dem Raum Weite verleihen wollen. Diese nehmen schließlich selbst schon einiges an Platz in Anspruch und erzeugen auch deshalb eher eine beengende Wirkung. Vorteilhafter sind kleine Wandlampen, welche die gesamte Decke beleuchten, was ein offeneres, weitläufigeres Raumbild suggeriert. In jedem Fall sollte der Raum ausreichend beleuchtet werden, denn schwaches Licht lässt kleine Räume noch kleiner erscheinen. Im Umkehrschluss tragen große Fenster, die viel Licht hereinlassen, dazu bei, den Raum optisch zu öffnen. Sind keine größeren Fenster vorhanden, kann man die Größenwirkung des Raums immer noch durch die Wahl der Vorhänge beeinflussen. Sofern Sie nicht befürchten müssen, dass Ihnen fremde Leute ins Haus gucken, ziehen Sie transparente Gardinen den Vorhängen vor. Damit gelangt viel Licht ins Innere, was die Raumwirkung in Ihrem Sinne beeinflusst.
Mit Möbeln und Accessoires tricksen
Schließlich haben auch Möbel auf die Raumwirkung Einfluss. Hier gilt die Devise: wenig und unauffällig. Viele und große Möbel lassen den Raum beengt aussehen, besser sind ein paar mit Abstand verteilte und nicht zu sperrige Möbelstücke. Schlanke Kommoden, niedrige Stühle und ein tiefer Tisch sind zum Beispiel eine gute Wahl. Statt Schränken sollten Sie lieber hie und da Regale aufhängen. Achten Sie auch auf die Farbe der Möbel. Wie auch bei den Wänden und der Decke sind helle Farben im Sinne eines offen und weitläufig wirkenden Raums vorzuziehen. Tricksen Sie zudem mit Accessoires, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Eine sinnvolle Anschaffung ist ein großer Spiegel, der eine öffnende Wirkung entfaltet. Experimentieren Sie in diesem Zusammenhang auch mit der Beleuchtung. Der Spiegel kann zum Beispiel das Licht von Wandleuchten reflektieren und dadurch das Gefühl von Weite noch verstärken. Auch große Landschaftsporträts erzielen den Effekt von Weitläufigkeit. Einzelne Bilder bringen Sie am besten möglichst hoch an der Wand an, damit man den Kopf heben muss, um diese anzuschauen. Bei der Farbe von Accessoires und Dekorationsgegenständen gilt das schon bekannte Prinzip: Helle Farben unterstützen den Eindruck von Offenheit und Weitläufigkeit.
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