Tipps zu Luftfeuchtigkeit, Wohngesundheit und Co
Wir verbringen jeden Tag viel Zeit drinnen. Egal, wie viel und gerne wir uns an der frischen Luft aufhalten – zwischen Büro, Wohn- und Schlafzimmer halten wir uns zum größten Teil des Tages in geschlossenen Räumen auf.
Daher ist es sehr wichtig, das Raumklima so zu kontrollieren, dass es möglichst konstant und angenehm für uns ist. Doch was ist eigentlich das gesündeste Raumklima und wie kann man dies erreichen?
Raumklima: Die Wirkung auf unser Wohlbefinden
Die „Generation Indoor“ verbringt mehr und mehr Zeit in ihren Wohnungen. Selten wird dabei auf die passende Luftqualität geachtet. Sie ist häufig sehr weit weg vom Optimalzustand! Die Luftfeuchtigkeit beeinflusst zwei Bereiche unseres Lebens viel direkter, als man es vielleicht denken würde: Das Wohlbefinden und die Gesundheit:
Wohlbefinden: Ein kalter Fliesenboden sorgt für fröstelnde Füße, wenn es zieht, kann man nirgends wirklich zur Ruhe kommen und ein zu warmes Schlafzimmer sorgt für eine unruhige Nachtruhe. Unser persönliches Befinden hängt stark von der direkten Umgebung ab. Das wirkt sich darauf aus, wie wohl wir uns in unserem eigenen Zuhause fühlen und wie gut wir im Alltag gelaunt sind. Außerdem hat die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung unter anderem einen Einfluss auf die gefühlte Temperatur – sowohl Wärme als auch Kälte fühlen sich bei hoher Luftfeuchtigkeit intensiver an.
Gesundheit: Trockene Luft, zu niedrige oder hohe Temperaturen und eine schlechte Luftqualität können jedoch auch negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Das fängt an bei einer schlechten Schlafqualität, die durch eine zu hohe Temperatur beeinflusst wird. Doch es gibt auch schwerwiegendere Folgen. Bei zu hoher Feuchtigkeit kann sich Schimmel bilden, was nicht nur teuer werden kann, sondern auch extrem Gesundheitsschädlich ist. Trockene Luft wiederum greift unsere Schleimhäute an, was unter anderem die Erkältungsgefahr erhöht.
Ein angenehmes Raumklima ist also ein wichtiger Faktor, wenn es darum geht, gesund zu Leben und sich im Alltag fit und voll Energie zu fühlen. Das ist auch ein häufiges Argument, das für Holzhäuser spricht. Die Durchlässigkeit des natürlichen Holzes regelt das Raumklima – also Temperatur und Feuchtigkeit – ganz von alleine und sorgt so für ein gesundes, natürliches und angenehmes Wohlbefinden im Innenraum.
Doch wer nicht das Glück hat, in einer schönen, rustikalen Blockhütte zu leben, muss sich selbst darum kümmern, dass im Wohnraum, den Schlafzimmern und der Küche ein gutes Klima vorherrscht. Mit unseren Tipps funktioniert das ohne Probleme.
Was ist das perfekte Raumklima?
Als erstes stellt sich also die Frage, was eigentlich die optimalen Zielwerte sind, die man dabei anpeilen sollte. Begriffe wie Zimmertemperatur und Stoßlüften gehen zwar ständig durch die Medien, doch sie was exakt bedeuten und welche Werte am besten für unsere Gesundheit sind, ist dennoch ein Rätsel.
Beim Stoßlüften fangen wir an. Unabhängig von der angepeilten Temperatur oder Luftfeuchtigkeit muss die Luft vor allem eins sein: Frisch. Außerdem muss sich aufbauende Feuchtigkeit aus den Innenräumen gelassen werden – nicht nur, aber insbesondere aus Bad und Küche. Sonst droht auf Dauer die Schimmelbildung. Doch einfach ständig das Fenster aufmachen ist natürlich keine optimale Lösung, da es dadurch beispielsweise zu kalt werden könnte oder die Heizkosten in die Höhe schießen.
Die Lösung lautet also Stoßlüften – das bedeutet, die Fenster regelmäßig für kurze Zeit weit zu öffnen, anstatt sie länger gekippt zu haben. So findet sehr schnell ein großer Luftaustausch statt, so dass sie innerhalb von fünf bis zehn Minuten bereits wieder geschlossen werden können. Das Ganze sollte in Räumen, in denen man sich häufig aufhält, etwa drei Mal täglich durchgeführt werden.
Die Temperatur, die im Wohnraum herrscht, ist ein häufiger Streitpunkt. Wer es gern gemütlich hat, dreht die Heizung gerne etwas weiter auf, während es vor allem für Männer häufig zu warm ist. Egal ob mit Kachelofen, Gasheizung oder Fernwärme aus industrieller Herkunft – Heizen kostet immer Geld und sollte daher mit der entsprechenden Weitsicht behandelt werden.
Doch glücklicherweise hat diese Frage ebenfalls eine rein wissenschaftliche Antwort, die als Richtwert dienen kann. All diese Empfehlungen geben einen Temperaturbereich an, in dem jeder seine optimale Wohlfühltemperatur finden sollte.
Die optimale Raumtemperatur im Wohnbereich liegt laut Umweltbundesamt bei 20 Grad Celsius. Zumeist liest man Empfehlungen zwischen 20 und 23 Grad. Dabei trifft das jedoch nur auf das Wohnzimmer oder andere Räume, in denen man sich für längere Zeit ruhig sitzend aufhält. Aktivere Räume wie etwa die Küche oder Badezimmer sollten zwischen 18 und 20 Grad liegen, während im Schlafzimmer für möglichst erholsame Nächte etwa 16 bis 18 Grad herrschen sollten. Wenig bis nie genutzte Räume müssen nicht dringend geheizt werden, sollten im Winter jedoch nicht unter 14 Grad fallen, um Schimmelbildung zu vermeiden.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Luftfeuchtigkeit. Viele haben keine Möglichkeit, diese zu messen, doch die meisten modernen Raumthermometer bringen diese Funktion mit. Die optimale Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen sollte zwischen 40 und 60 Prozent betragen. Alles darunter – was beispielsweise im Winter bei hoher Heizleistung oft der Fall ist – sorgt für spürbar trockene Augen und Haut.
Zusätzlich wird häufig der Sauerstoffgehalt angesprochen. Wenn nicht genügend gelüftet wird, sinkt dieser und das sorgt für eine schlechte, stickige Luftqualität – so die Annahme. Während dies grundsätzlich nicht falsch ist, ist der Einfluss des Sauerstoffgehaltes hier sehr klein. Das größere Problem ist der stärker steigende CO2-Gehalt, der durch das Ausatmen entsteht.
Außerdem ist, insbesondere im Hinblick auf ein wohltuendes Wohnklima, auch Zugluft ein wichtiger Faktor. Es sollte nämlich keinesfalls ziehen. Unerwünschter Luftaustausch fördert Erkältungen und Verspannungen. Da die bewegte Luft dazu führt, dass Wärme des Körpers schneller abtransportiert wird, kühlt man schneller aus – unangenehmes Frösteln ist die Folge.
Die besten Tipps für ein angenehmes Raumklima
1. Luftfeuchtigkeit regulieren: Im Winter ist die Feuchtigkeit in der Luft häufig ein Problem. Entweder ist die Luft zu trocken, da stark eingeheizt wird, oder die Fenster bleiben geschlossen, da es draußen so kalt ist, und die Luftfeuchtigkeit steigt an. Doch es gibt Möglichkeiten, diese recht einfach zu regulieren. Ein Hygrometer hilft dabei, den Wert im Auge zu behalten. Stoßlüften transportiert überschüssige Feuchtigkeit ab, während ein Wasserbehälter auf der Heizung oder ein Luftbefeuchter trockene Luft verbessern kann.
2. Pflanzen für ein besseres Raumklima: Viel Grün in der Wohnung sorgt für ein angenehmes Wohngefühl – nicht nur für Pflanzenfreunde. Denn die Zimmerpflanzen sorgen dafür, dass die Luft über Verdunstung langsam befeuchtet wird. Außerdem spenden sie Sauerstoff und bauen Kohlendioxid ab.
3. Angenehm heizen: Eine Fußbodenheizung oder beheizte, großflächige Wände verteilen die Wärme, die sie abgeben, viel gleichmäßiger und sorgen gleichzeitig dafür, dass typische Kältefallen immer schön warm sind. Das sorgt für ein wohliges Raumgefühl, auch bei niedrigeren Temperaturen. Alternativ hilft es, die Heizungen lieber früher und länger einzuschalten, aber nicht voll aufzudrehen. Auch im Winter kann ein langsam laufender Deckenventilator (im Rückwärtsgang) dabei helfen, die stark aufgeheizte Luft, die sich unter der Decke versammelt, gleichmäßiger im Raum zu verteilen.
4. Häufiges Lüften: Sowohl die Luftfeuchtigkeit als auch die Luftqualität verändern sich, je länger sich Menschen in einem Raum aufhalten. Beim Stoßlüften mit weit offenen Fenstern passt sich die Feuchtigkeit schneller an, als die Temperatur – daher ist es problemlos möglich, mit regelmäßigem Lüften die Luftqualität optimal zu halten.
5. Im Sommer: Auch in den warmen Monaten ist die Raumtemperatur wichtig, da die Wohnung häufig die einzige Möglichkeit ist, großer Hitze zu entkommen. Damit sich der Wohnraum möglichst langsam aufheizt, ist es wichtig, tagsüber Fenster und wenn möglich Rollläden die meiste Zeit geschlossen zu halten. Nachts oder am frühen Morgen sollten sie dann zum Lüften und Auskühlen weit geöffnet werden. Gegen das Aufwärmen durch direkten Sonnenschein hilft es, das Zimmer möglichst gut abzudunkeln.
6. Dämmung als gute Grundlage: Einer der wichtigsten Aspekte sind die baulichen Beschaffenheiten des Hauses. Eine gute Dämmung sorgt dafür, dass Wärme weder eindringen noch nach außen verloren gehen kann. Das spart auf Dauer auch viel Geld. Da besonders Fenster hier der Schwachpunkt sind, bewirkt Wärmeschutzglas Wunder.
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